Wirtschaftsaktivitäten klassifizieren - was ist die EU-Taxonomie?
Wir haben bereits vor einigen Wochen über das Thema Nachhaltigkeit (Sustainability) berichtet. Im Fokus standen dabei die Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen, die auf Basis der Sustainable Development Goals (SDG) betrachtet wurden. Sich als Unternehmen ausschließlich auf die direkten CO2-Emissionen (Carbon Footprint) zu konzentrieren, ist, nicht nur aus unserer Sicht, unzureichend.
Die EU-Taxonomie ist ein Resultat des EU-Aktionsplans der Europäischen Kommission aus dem März 2018. Ziel dieses Aktionsplans ist die Förderung von Investitionen in nachhaltige und "grüne" Projekte. So sollen Unternehmen ihren Beitrag zum EU Green Deal leisten und damit zur Erreichung des Ziels
"Klimaneutralität bis 2050" der EU beitragen.
Dabei kann die EU-Taxonomie als einheitliches Klassifizierungssystem verstanden werden, das einordnet, ob Wirtschaftstätigkeiten ökologisch nachhaltig sind oder nicht. Ziel ist eine widerstandsfähige, ressourcenschonende und CO2-arme (Low-Carbon) Wirtschaft in Europa.
Die EU-Taxonomie ist somit Instrument und Rahmengeber für Unternehmen und zukünftigen Investitionen (Sustainable Finance) und legt entsprechende Überprüfungskriterien (Grenzwerte) fest.
Sechs Umweltziele mit einem gemeinsamen Nenner - Klimaschutz.
Seit 01/2021 gelten die ersten beiden Umweltziele:
(1) Klimaschutz und
(2) Anpassung an den Klimawandel
Ab 01/2022 folgen weitere vier Ziele:
(3) Nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen
(4) Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
(5) Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
(6) Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen und Biodiversität
Die Taxonomie richtet sich dabei sowohl an alle Finanzmarktteilnehmer als auch an realwirtschaftliche Unternehmen. Hier gilt es zu mindestens einem der oben genannten Umweltziele einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Zeitgleich darf kein unternehmerisches Ziel signifikant im Widerspruch zu einem der sechs Umweltziele stehen.
Ab 2022 kommen hier
weitere Pflichten auf Unternehmen, insbesondere auf kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, zu. In den kommenden Jahren werden dazu immer mehr Unternehmen mit weiteren Herausforderungen hinsichtlich der Offenlegungsverordnung konfrontiert werden.
Nutzen Sie jetzt die Chance und stellen Sie Ihr Unternehmen zukunftssicher auf und nutzen Sie Technologien, die ein ganzheitliches Reporting für Ihr Unternehmen und Ihre Aktivitäten ermöglichen - Excel-Tabellen werden in der Zukunft nicht mehr ausreichen.
Nutzen Sie daher die
Möglichkeiten der
Microsoft Power Platform für Ihr individuelles Nachhaltigkeits-Reporting.
Nachhaltigkeit in Zeiten des "War of Talents"
Und nicht vergessen: Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaneutralität gewinnt nicht nur auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zunehmend an Bedeutung - auch Bewerber*innen beschäftigen sich immer häufiger mit dem unternehmerischen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Aus eigener Erfahrung können wir dies bestätigen. In vielen Vorstellungsgesprächen hören wir mittlerweile die Frage, was wir als Unternehmen hinsichtlich des Klimaschutzes unternehmen, was zukünftig geplant ist oder wie wir uns diesbezüglich einordnen. Solche Fragen gehören mittlerweile, berechtigterweise, zum gängigen Repertoire von Bewerber*innen. Kann es sich ein Unternehmen in Zeiten des
"War of Talents"" erlauben, hier keine passenden Antworten parat zu haben?
In den folgenden Wochen werden wir weitere Informationen für Sie aufbereiten und hier vorstellen.
Quelle: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2020/09/kapitel-1-6-sustainable-finance-taxonomie.html#:~:text=Die%20Umweltziele%20der%20Taxonomie%20sind,Schutz%20von%20%C3%96kosystemen%20und%20Biodiversit%C3%A4t.