Zusätzlich stellt SAP CAP Core Data Services (CDS), eine universelle Modellierungssprache für Domänenmodelle und Dienstdefinitionen, Service Software Development Kits (SDK) und Laufzeiten für Node.js und Java bereit. Die Service SDKs und Laufzeiten für Node.js und Java bieten Bibliotheken zum Implementieren und Nutzen von Services sowie generische Provider-Implementierungen an, wodurch viele Anforderungen automatisch erfüllt werden.
Gestaltungsprinzipien
Darüber hinaus besitzt SAP CAP verschiedene Gestaltungsprinzipien. Dazu gehört zum einen die Nutzung übergeordneter Konzepte und APIs, um schnell auf die sich ändernden Technologien und Plattformen reagieren zu können. Folglich befindet sich SAP CAP auf einem höheren Abstraktionsgrad.
Zugleich ist SAP CAP eigensinnig und offen. Zur Verdeutlichung sind verschiedene Beispiele aufgelistet:
- SAP CAP verwendet Konzepte und APIs auf höherer Ebene, die von Low-Level-Plattformfunktionen abstrahieren. Gleichzeitig folgen die Abstraktionen einem klaren Muster, das bei Bedarf uneingeschränkten Zugriff auf untergeordnete Dinge ermöglicht
- Es gibt sofort einsetzbare Best Practices mit generischen Lösungen für wiederkehrende Aufgaben, gleichzeitig können auch eigene Lösungen verwendet werden
- Es gibt Out-of-the-Box-Unterstützung für SAP Fiori und SAP Hana, gleichzeitig können auch andere Benutzeroberflächentechnologien oder Datenbanken ausgewählt werden
- Es ist eine dedizierte Unterstützung vom SAP Business Application Studio, Visual Studio Code und Eclipse vorhanden, gleichzeitig können auch andere Entwicklungsumgebungen mit dem einfügen der @sap/cds-dk CLI verwendet werden
SAP CAP bietet viele Unterstützungen an, und gleichzeitig auch den Freiraum andere Technologien und Architekturmuster zu nutzen. Dadurch hat der Anwender freie Auswahl, was dieser nutzen möchte, und kann die Entscheidungen individuell treffen.
Schlüsselkonzepte
SAP CAP verfolgt verschiedene Schlüsselkonzepte.. Diese lassen sich in zwei Paradigmen einteilen:. Zum einen in das deklarative und zum anderen in das serviceorientierte Paradigma.
Das deklarative Paradigma betrachtet die Problemdomänen in Unterstützung von CDS (Core Data Services). Die Nutzung von CDS ermöglicht einen konzeptionellen, prägnanten und verständlichen Blick auf die Domänenmodelle. Infolgedessen wird die enge Zusammenarbeit bei der Domänenmodellierung zwischen Entwicklern und Domänenexperten und ein plattformunabhängiger Ansatz gefördert. Hinzu kommen Best Practices für wiederkehrende Aufgaben für eine beschleunigte Entwicklung. Beispiele sind das automatische Bereitstellen von CRUD (Create, Read, Update, Delete)-Anforderungen, verschachtelten Dokumenten und Mediendaten. Weitere Beispiele für automatische Funktionen für wiederkehrende Aufgaben sind die Validierung der Eingabe, die Authentifizierung oder auch die Steuerung der Parallelität.
Das serviceorientierte Paradigma betrachtet hingegen die Verhaltensaspekte und damit die Dienste, Ereignisse und Abfragen. Zu den Abfragen ist festzuhalten, dass diese in SAP CAP dynamisch sind. Dadurch kann eine automatische Verarbeitung der Anforderungen erfolgen. Bei den Diensten handelt es sich dagegen um alle aktiven Dinge. Diese werden in CDS deklariert. Zusätzlich reagieren die Dienste auf Ereignisse, verbrauchen andere Dienste und bieten einheitliche APIs. Folglich bleibt der Anwendungscode plattformunabhängig. Abschließend sind die Dienste zustandslos und beanspruchen einen minimalen Platzbedarf, wodurch die Lösungen modularisiert werden können.
Die Nutzung von SAP CAP
Die Nutzung von SAP CAP kann innerhalb von Sekunden starten. Damit kann das Projekt direkt beginnen. Dies ist durch die einfache Einbindung von SAP CAP in den Ordner des Projektes möglich. Innerhalb diesem müssen lediglich zwei neue Ordner für das Datenmodell und gegebenenfalls die Daten und ein Ordner für die Services erstellt werden. Innerhalb des Datenbankmodells können die verschiedenen Entitäten und Attribute angegeben werden und bei den Services werden die Zugriffe geregelt. So kann beispielsweise ein Service „Public“ nur einen lesenden Zugriff auf bestimmte Daten besitzen und „Admin“ ebenfalls einen schreibenden.
In welchen Zusammenhang steht CAP zu SAP Fiori?
Mit dem Designsystem SAP Fiori können SAP Fiori Anwendungen entwickelt werden. Um die dazugehörigen Daten darstellen zu können, wird ein Framework benötigt. Dabei kommt SAP CAP ins Spiel. Wie bereits beschrieben, stellt SAP CAP Out-of-the-Box-Unterstützung für SAP Fiori bereit. Infolgedessen können mit SAP CAP die Daten einer SAP Fiori Anwendung modelliert werden.
Das SAP CAP Framework ist die Empfehlung der SAP zur Darstellung der Daten. Folglich ist es auch die Empfehlung bei der Entwicklung von SAP Fiori Anwendungen.