Gerade erst wurde der Beitrag über die SAP Lizenzmodelle erstellt, schon bedarf es einer Ergänzung.
Die SAP wird mittelfristig das bestehende Lizenzmodell "CPEA" durch das neue Modell "BTPEA" ersetzen. Der Übergang erfolgt sanft. Wie genau, erkläre ich in diesem Beitrag.
Die BTP (Business Technology Platform) ist vor einiger Zeit als Nachfolger aus der SCP (SAP Cloud Platform) hervorgegangen. Da ist es also nur folgerichtig, diese Namensgebung auch beim Lizenzmodell nachzuziehen. So wird aus dem CPEA (Cloud Platform Enterprise Agreement) das BTPEA (Business Technology Platform Enterprise Agreement).
Was steckt inhaltlich dahinter?
Auf der SAP Hilfeseite werden die einzelnen Lizenzmodelle detailliert beschrieben, ohne jedoch allzu sehr in vertragliche Details abzutauchen. Hier sind CPEA und BTPEA mit aufgeführt. Die Beschreibungen der beiden Modelle sind größtenteils identisch: als Kunde kann man jeweils ein Credit-Volumen gegen Vorauszahlung erwerben, ohne sich auf die Nutzung konkreter Services festlegen zu müssen. Es gibt Untergrenzen und Rabattstaffeln und weitere kaufmännische Themen zu beachten, auch das haben beide Modelle gemeinsam.
Der Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt ausschließlich im Lebenszyklus: Aktuell verfügbare Services werden über beide Lizenzmodelle angeboten, doch bei ganz neuen Services gibt es tatsächlich Unterschiede - diese werden ab sofort nur noch bei BTPEA angeboten ("The service scope of CPEA will no longer be extended. All new services will be available with SAP BTPEA instead.") Im Umkehrschluss kann das bedeuten, dass heute schon als auslaufend ("retiring soon") gekennzeichnete Services nur noch unter CPEA verfügbar sind.
Was heißt das konkret? Bei der Einrichtung eines BTP Global Accounts legt man sich auf ein Commercial Model, also auf das Lizenzmodell fest.
Wer also bisher auf CPEA gesetzt hat, hat nicht unbedingt akuten Handlungsbedarf, da alle bisher vorhandenen Services auch weiterhin unter CPEA nutzbar sind, und das Lizenzmodell an sich zumindest für Bestandskunden auch weiterhin angeboten wird. Neue Vertragsabschlüsse sind mit diesem Modell aber nicht mehr möglich.
Und für Neukunden stellt sich die Frage nach Handlungsbedarf auch nicht, hier bietet die SAP ohnehin nur noch das neue BTPEA-Modell an.
Wann muss man als Kunde also aktiv werden? Eigentlich nur dann, wenn bisher CPEA genutzt wird, und jetzt im Rahmen eines Projekts ein neuer Service genutzt werden soll, der über CPEA nicht mehr angeboten wird. In diesem Fall ist eine Umstellung des Global Accounts auf BTPEA notwendig.
Und jetzt wird es spannend - was passiert, wenn man im Rahmen eines Projektes beides benötigt? Einen Service, der nur noch über CPEA angeboten wird, weil auslaufend, sowie einen neuen, der nur über BTPEA angeboten wird, weil neu? Aktuell lautet hier die Empfehlung der SAP, zwei getrennte Global Accounts dafür einzurichten. Eine Kombination der beiden Modelle innerhalb desselben Global Accounts ist technisch nicht möglich.
Doch diesen Weg sollte man sich als Kunde sehr gründlich überlegen. Viele Kunden haben aufgrund von historischen Projekten ohnehin bereits mehr als einen Global Account im Einsatz, und arbeiten eher daran, diese wieder in einem zu konsolidieren. Eine bewusste Aufsplittung sollte hier also wohlüberlegt sein.
Ich würde hier vielmehr dazu raten, den nur noch über CPEA verfügbaren, auslaufenden Service einmal auf den Prüfstand zu stellen - ist die Nutzung wirklich alternativlos? Oder gibt es inzwischen vielleicht einen Nachfolger, der denselben Funktionsumfang abdeckt und auch im neuen BTPEA-Modell verfügbar ist? Wenn sowieso schon Hand angelegt wird, sollte man vielleicht einen ohnehin als "retiring soon" gekennzeichneten Service vielleicht wirklich in den wohlverdienten Ruhestand entlassen.
Und was ist mit den Kunden, die mit Pay-As-You-Go unterwegs sind oder bisher ausschließlich den Free Tier nutzen? Hier ändert sich erstmal gar nichts - die aktuelle Änderung betrifft wirklich nur die Lizenzmodelle CPEA und BTPEA.
Haben Sie Fragen dazu? Dann melden Sie sich gerne bei uns, wir begleiten Sie bei der Suche nach dem für Sie passenden Lizenzmodell.