Knigge für die digitale Kommunikation
Jade Hochschule und BTC AG sind sich einig: Ohne soziale Kompetenzen keine erfolgreiche Digitalisierung
Oldenburg, 23. Februar 2021
Egal ob Digital Natives oder ältere Arbeitnehmer: „Der Umgang mit digitaler Kommunikation und den angemessenen Umgangsformen birgt in jedem Alter Herausforderungen“, sagt Nicolas Lange, Manager Team Strategy & Agile Organization beim IT-Consulting Unternehmen BTC AG. Nicolas Lange stellt vermehr fest, dass sich viele Arbeitnehmer mehr Orientierung bei der Digitalisierung wünschen.
Die BTC AG und die Jade Hochschule haben sich unlängst zum Thema „Digitale Kommunikation“ vernetzt und Parallelen in ihren – auf den ersten Blick so unterschiedlichen Zielgruppen – festgestellt: Bei der Implementierung von neuer Office- und Anwendungssoftware in den Unternehmen sowie bei der Beratung und Schulung begegnen der BTC AG sehr oft die unterschiedlichsten Unsicherheiten von Angestellten – und zwar auf allen Hierarchie-Ebenen. Ähnliches erfährt auch der Bereich Wirtschaftswissenschaften an der Jade Hochschule bei seinen Studierenden.
Das bestätigen die Wirtschaftswissenschaftler Jörg Brunßen und der Dekan Prof. Dr. Gerd Hilligweg von der Jade Hochschule, einem Zusammenschluss dreier Hochschuleinrichtungen in Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth. Auch die beiden Wissenschaftler registrieren, wie schwierig es für Studierende inzwischen ist, den richtigen Ton im richtigen Online-Kanal zu treffen. Professor Gerd Hilligweg erläutert: „Die Kommunikation, die heute immer mehr über die unterschiedlichsten Kanäle erfolgt – sei es über WhatsApp, LinkedIn, Instagram und vieles mehr –, verlangt viel ab. Auch weil der Unterschied zwischen privater und professioneller Kommunikation durch die schnellen Formate und die zum Teil öffentliche Sichtbarkeit der Inhalte verschwimmt.“ Jörg Brunßen ergänzt: „Da stellen sich dann zum Beispiel Fragen, in welchem Umfang die Kommunikation mit Emojis und Memes in ein professionelles Umfeld passt?“ Das muss zum einen im Unternehmen definiert werden und braucht natürlich auch persönliches Fingerspitzengefühl und Erfahrungswerte, so die Überzeugung von Jörg Brunßen. Die Kommunikationskurse der beiden zum Thema „Kommunikation in Zeiten von Social Media“ werden von den Studierenden regelrecht überrannt.
Auch die BTC-Teams erfahren bei ihrer täglichen Beratungsarbeit, dass der Mensch bei der erfolgreichen Einführung von neuen Informations- und Kommunikationstechniken eklatant wichtiger Faktor ist: „Wir wissen, dass ‚Service Adoption‘ ein zentrales Element der Integration von moderner Büro- und Kommunikationssoftware ist. Oder umgekehrt gesagt: Tools und Kommunikationskanäle werden nur dann ihre volle Wirksamkeit entfalten, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu befähigt werden sie zielgerichtet und ohne Unsicherheiten zu nutzen“, ist Nicolas Lange von BTC, überzeugt und wünscht sich, dass Unternehmen nicht nur ihre IT, sondern auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fit machen für den Digitalen Wandel.
Die Wirtschaftswissenschaftler der Jade Hochschule haben kürzlich ihr Sachbuch „Erfolgreich durch Soziale Kompetenz“ um ein Kapitel zum Thema ‚Kommunikation in Zeiten von Social Media‘ erweitert. Im Buch äußern sich auch Persönlichkeiten aus Sport und Wirtschaft, wie z.B. die Präsidentin des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie Hildegard Müller, zu digitalen Veränderungsprozessen. Ein Grund für diese Ergänzung war das große Interesse der Studierenden an ihrer Hochschule und die Erkenntnis, dass diese Überlegungen für eine breitere Leserschaft zugänglich sein sollten.
Ihre Erkenntnisse haben die Wirtschaftswissenschaftler der Jade Hochschule so zusammengefasst:
Digitalisierung verändert die Kommunikation
Die modernen Kommunikationsmedien führen heutzutage dazu, dass Informationen
- ständig verfügbar und mobil sind (mittels der Nutzung mobiler Endgeräte und des Zugangs zu Netzwerken),
- sozial „virtualisiert“ werden (durch die Bereitschaft von Nutzern, ihr gesellschaftliches Leben online zu teilen),
- uns permanent erreichen (und wir auch potenziell ständig erreichbar sind),
- schneller und kürzer verfasst werden (E-Mails oder Twitter-Nachrichten sind in keiner Weise mehr mit der Ausführlichkeit eines Briefes zu vergleichen),
- „beiläufiger“ werden (was schnell geschrieben ist, ist oftmals auch vorher nur schnell gedacht worden) und
- vermittelt werden, ohne dass die Kommunikationspartner körperlich anwesend sind (oder sogar in anonymer Form, ohne dass sich die Personen kennen).
Fünf einfache Tipps für digitale Kommunikation
- Sie müssen nicht immer und überall digital erreichbar sein. Das vermeidet den „digitalen Burnout“!
- Bedenken Sie, dass bei digitalen Nachrichten die Beziehungsebene in den Hintergrund tritt. Achten Sie deshalb besonders auf klare inhaltliche Formulierungen!
- Bemühen Sie sich um eine möglichst bildhafte Sprache in Ihren Mitteilungen, um dennoch die Beziehungsebene zu erreichen.
- Bei wichtigen Fragestellungen sollten persönliche Begegnungen immer digitalen Kontakten vorgezogen werden.
- Beachten Sie: Die Qualität und nicht die Anzahl der Kontakte entscheidet über die Tragfähigkeit Ihres Netzwerkes.
Die Wissenschaftler der Jade Hochschule und das Oldenburger IT-Consulting-Unternehmen BTC sind sich einig: „Ohne soziale Kompetenzen keine erfolgreiche Digitalisierung!“
Über das Buch:
Das Buch mit dem Titel „Vom Umgang mit sich selbst und mit anderen – Erfolgreich durch Soziale Kompetenz“ ist im Dezember 2020 als Neuauflage beim LIT-Verlag, Berlin, erschienen. Die Autoren sind Dipl. Kfm. Jörg Brunßen (Fachbereich Wirtschaft) und Dekan Prof. Dr. Gerd Hilligweg (Studienort Wilhelmshaven, Fachbereich Wirtschaft) der Jade Hochschule.
Brunßen; Hilligweg; ISBN: 978-3-643-14848-3